Heizungsanlage tauschen: Ist eine Wärmepumpenheizung die richtige Lösung für Sie?
In Zeiten explodierender Preise für fossile Energien steigt der Handlungs- und Einspardruck. Der Umstieg auf eine Wärmepumpenheizung verspricht eine nachhaltige, kosteneffiziente Lösung. Doch wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich? Welche Systeme gibt es, wo liegen die Unterschiede – und was zeichnet Heizen mit Wärmepumpe aus?
Wie funktioniert eine Wärmepumpenheizung?
Wärmepumpen zapfen die Energie aus kostenlosen Wärmequellen wie Umgebungsluft, Erdreich oder Grundwasser an – rund ums Jahr. Das Funktionsprinzip? Wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt – denn dieser leitet die Wärme in seinem Inneren nach außen. Eine Wärmepumpenheizung ist ein geschlossener Kreislauf: Ein Kältemittel nimmt die Außen-Wärmeenergie auf. Diese wird in Heizwärme umgewandelt und dann über die Heizungsanlage im ganzen Haus verteilt. Das Heizsystem Wärmepumpe hat Zukunftspotenzial: Mit einer Wärmepumpe heizen – und kühlen! – Sie Ihr Haus nicht nur umweltgerecht, sondern erwärmen auch Brauchwasser kostengünstig. Zwar braucht es für den Betrieb der Wärmepumpe dieser Heizung Strom.
Doch dieses Geld ist gut investiert, denn die Anlage macht aus einer drei bis vier Kliowattstunden! Mehr noch: Wer dazu Solarstrom aus eigener Photovoltaik nutzt, heizt nahezu autark. Eigene Stromerzeugung durch Photovoltaik statt teurer Zukauf ergänzt die Wärmepumpe als Heizung im Einfamilienhaus perfekt. Alles, was Sie dazu brauchen, ist ein Stromspeicher und ein durchdachtes System, um den Solarstrom im Haus zu verteilen.
Heizen mit Wärmepumpe: Welche Systeme gibt es?
Sie haben die Wahl – zwischen Luft-Wasser-, Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpe.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Besonders beliebt sind Luft-Wasser-Wärmepumpen: Einfach installiert und auf kleinstem Raum aufgestellt, ist Außenluft hier die Wärmequelle. Weder Erdarbeiten noch Genehmigungen sind für diese Wärmepumpe als Heizung nötig. Auch eine Hybridheizung in Kombination mit Öl, Gas oder Solar ist möglich. Allerdings ist dieser Typ Wärmepumpe Heizung das Schlusslicht beim Thema Leistung und Jahresarbeitszahl (JAZ) – und auch die einzige Anlage, die beim Heizen mit Wärmepumpe gewisse Lärmemissionen im Außenbereich verursacht. Wo ein Ventilator die Umgebungsluft ansaugt, bleiben Betriebsgeräusche nicht aus. In eng bebauten Bereichen sollten Sie daher eine schalloptimierte Wärmepumpe mit einem Schalldruckpegel unter 40 Dezibel wählen.
Sole-Wasser-Wärmepumpe
Mit besonders hoher Effizienz punktet die Sole-Wasser-Wärmepumpe oder Erdwärme Wärmepumpe. Ihre Wärmequelle ist das Erdreich. Um diese – nahezu unsichtbare – Anlage für das Heizen mit Wärmepumpe einzurichten, braucht es oberflächennahe Geothermie mit Erdkollektoren in bis zu zwei Metern Tiefe oder tiefreichende Geothermie mit Erdsonden in bis zu 100 Metern Tiefe. Ein erheblicher, zudem genehmigungspflichtiger Aufwand mit viel Flächenbedarf! Doch einmal installiert, begeistern Erdwärmepumpen das ganze Jahr dank konstanter Bodentemperaturen mit hoher Leistung. Auch die Betriebskosten dieser – in Kombination mit Solar hybridgeeigneten – Wärmepumpe Heizung sind niedrig.
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Lieber eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe? Auch hier ist der (Genehmigungs-)Aufwand nicht von Pappe: Für die ganzjährig konstante Wärmequelle Grundwasser braucht es Bohrungen und Brunnenbau. Aber dafür ist die betriebskostenfreundliche Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die Sie ebenfalls mit Solar als hybrid nutzen können, auch Effizienzsieger!
Luft-Luft-Wärmepumpe
Dagegen gestaltet sich die Einrichtung einer Luft-Luft-Wärmepumpe erfreulich einfach: Ihr dient die Abluft aus Innenräumen als Wärmequelle – z. B. zur Luftheizung neuer Niedrigenergie- und Passivhäuser. Für den Altbau ist diese Wärmepumpenheizung leider nicht geeignet – und auch Warmwasserbereitung funktioniert mit diesem System Wärmepumpe plus Heizung nicht.
Wärmepumpe für Neubau oder Altbau – wo liegt der Unterschied?
Inzwischen steht die Wärmepumpenheizung auf Platz 1 der Systeme für Neubauten. Kein Wunder, denn sie passt am besten zu den aktuellen energetischen Anforderungen an neue Gebäude. Außerdem lässt sich das Heizen mit Wärmepumpe bei den nötigen Erdarbeiten direkt mitintegrieren. Ob Sie eine Wärmepumpenheizung im Zuge eines Neubaus planen oder Ihre bestehende Heizungsanlage gegen eine moderne Wärmepumpenheizung austauschen, macht den entscheidenden Unterschied. Anders als im Neubau kommt im Altbau der energetische Zustand Ihres Hauses auf den Prüfstand: Wie steht es um die Wärmedämmung von Keller bis Dach, Tür bis Fenster? Und passen die bisherigen Heizkörper zum neuen System? In den wenigsten Fällen: Meistens ist die Wärmepumpe zur Heizung mit hoher Vorlauftemperatur zu betreiben, was Ihre Wärmepumpenheizung unrentabel macht.
Im Altbau ist zunächst eine Heizlastberechnung durchzuführen, die Wärmedämmung zu aktualisieren und alte Radiatoren gegen Fußbodenheizung bzw. Flächenheizung zu tauschen. Wenn Sie dazu noch in Photovoltaik und Stromspeicher investieren, können Sie mit einer Wärmepumpe als Heizung auch im Altbau einiges an Geld sparen.
Was ist bei der Altbau-Modernisierung zu beachten?
Auch in Bestand und Altbau ist eine Wärmepumpenheizung aufgrund der attraktiven staatlichen Förderung eine interessante Alternative – und die Preise für Wärmepumpen, Solar und Photovoltaik sinken fortlaufend. Allerdings sieht die Energie-Einsparverordnung (EnEV) bei Modernisierungen vor, dass die energetische Qualität von Bestandsgebäuden auf aktuelles Niveau zu bringen ist. Das bedeutet nicht nur neue Heizkörper, sondern auch eine Installation nach EU-Heizkesselrichtlinie. Ihre neue Heizungsanlage braucht dann:
– eine außentemperaturgeführte, zeitgesteuerte Regelung
– Heizkörper mit selbsttätiger Temperaturregelung, etwa über Thermostatventile
Wärmepumpenheizungen, die ihre Wärme über großflächige Verteiler abgeben, sind am effizientesten. Um über Wärmepumpe zu heizen, sind also Fußbodenheizungen ideal – im Altbau nicht ohne größere Umbauarbeiten zu realisieren. Flächenheizungen sind schon mit niedrigen Vorlauftemperaturen zufrieden. Lassen Sie die klassischen Heizkörper drin, sparen Sie im Vergleich zur Nutzung fossiler Energien trotzdem etwas, aber müssen sich mit einer niedrigen Jahresarbeitszahl (JAZ) arrangieren.
Welche Kosten sind für das Heizen mit Wärmepumpe einzuplanen?
Was eine Wärmepumpe kostet, hängt nicht zuletzt von der Quelle der Heizungswärme ab. Durchschnittlich ist für ein Einfamilienhaus mit zwischen 10.000 und 25.000 Euro in Eigenfinazierung ohne staatliche Fördermittel zu rechnen – und pro Jahr mit bis zu 5.000 Kilowattstunden Betriebsstrom sowie unterschiedlichen Erschließungskosten. Letztere fallen bei einer Luftwärmepumpe nicht an; diese Pumpe rangiert in der Anschaffung zwischen 8.000 und 15.000 Euro, liegt aber bei den Kosten pro Jahr im Systemvergleich mit um 1.200 Euro am höchsten. Anders bei einer Erdwärmepumpe: Hier kommen zu den 10.000 bis 12.000 Euro Anschaffungskosten noch 2.000 bis 4.000 Euro für die Kollektorverlegung bzw. 8.000 bis 10.000 Euro für Tiefenbohrungen hinzu. Damit summieren sich die Kosten bei Erdkollektoren je nach Grabmeterzahl auf zwischen 14.000 bis 19.000 Euro, auf ein System mit Erdsonden, abhängig von den Grabmetern, auf zwischen 20.000 bis 25.000 Euro.
Dafür sind die laufenden jährlichen Kosten einer Wärmepumpe Heizung mit Erdwärme mit um 900 Euro erfreulich niedrig. Noch günstiger bei den Jahreskosten ist – mit um 800 Euro – nur noch die Grundwasser-Wärmepumpe, für die Sie beim Kauf 9.000 bis 12.000 Euro in die Hand nehmen müssen; fünfstellige Beträge für Erschließung und Brunnenbohrung kommen hinzu. Achtung: Alle hier genannten Werte sind lediglich Durchschnittswerte, abgestellt auf ein 120-Quadratmeter-Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von 20.000 kWh pro Jahr – und einen Strompreis von 20 Cent die Kilowattstunde. Wer zusätzlich etwa 10.000 Euro investiert, um beim Heizen mit Wärmepumpe Photovoltaik zu addieren, ist für zu erwartende Strom-Preissteigerungen besser gerüstet.
Wann lohnt sich eine Wärmepumpe für Sie und Ihr Haus?
Heizen mit Wärmepumpe schlägt Brennwerttechnik trotz der höheren Anschaffungskosten um Längen. Eine Wärmepumpe als Heizung amortisiert sich nach zehn bis fünfzehn Jahren – dank staatlicher Förderung und niedrigen Betriebskosten, verglichen mit exorbitanten Preisen für Gas und Öl. Auch die jährliche Wartung ist bereits ab ca. 150 Euro zu haben. Robust, wie sie sind, begeistern Wärmepumpen mit einer Lebensdauer von zwanzig Jahren und mehr. Und hat die eigentliche Wärmepumpe ausgedient, tun Erdkollektoren, Erdsonden und Brunnen ihren Dienst trotzdem weiter. Aber: Eine Wärmepumpe als Heizung ist nur so effizient wie die Rahmenbedingungen drumherum. Welche Vorlauftemperatur hat Ihr Haus? Bei einem energieeffizienten, gut gedämmten Gebäude mit moderner Flächenheizung liegt sie idealerweise bei 35 Grad. Andersrum gesagt: Wo Sie viel teuren Strom verbrauchen müssen, um eine Vorlauftemperatur von 45 Grad und mehr zu erreichen, arbeitet Ihre Wärmepumpenheizung nicht mehr wirtschaftlich.
Betrachten Sie auch den COP-Wert (Coefficient of Performance) – oder SCOP-Wert, der saisonale Schwankungen einbezieht. Dieser Wert für die Leistungsfähigkeit der Wärmepumpe unter Idealbedingungen sollte zwischen 3,1 und 5,1 liegen. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) verrät, wie effizient Ihre Wärmepumpenheizung als Gesamtsystem beim Bereitsstellen von Heizungswärme und Warmwasser arbeitet – je höher die JAZ, desto besser! Luft-Wärmepumpen schaffen JAZ bis etwa 3,5, Erd-Wärmepumpen bis etwa 4,5 und eine Grundwasser-Wärmepumpe bis ca. 5,0. Die Jahresarbeitszahl steht für die Relation von Umweltenergie und benötigtem Strom: Bei der JAZ von 4,0 steht drei Teilen Umweltenergie ein Teil Strom gegenüber.
Wie wird eine Wärmepumpenheizung staatlich gefördert?
Hier eröffnen sich Ihnen zwei Möglichkeiten: Sie können den Austausch Ihrer alten Heizungsanlage direkt fördern lassen. Oder Sie profitieren von indirekter Förderung, um ein Niedrigenergiehaus bzw. Effizienzhaus mit Wärmepumpenheizung auszustatten. Beide Male steht der Fördertopf bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude, nur der Ansprechpartner ist ein anderer. Heizung tauschen?
Dafür ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig. Doch nur Wärmepumpen, die Sie auf der Liste des BAFA “Wärmepumpen mit Effizienznachweis” finden, sind förderfähig. Effizienzhaus? Ist Sache der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der BAFA-Zuschuss für den Austausch einer alten Heizung gegen eine Wärmepumpenheizung beträgt 35 Prozent, bei Austausch einer Ölheizung sogar 45 Prozent. Die KfW-Kreditförderung für ein Effizienzhaus mit Heizung über Wärmepumpe – neu, bei Hauskauf oder als Sanierungsprojekt – beträgt bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit und bis zu 50 Prozent Tilgungszuschuss. Aber gibt es auch staatliche Förderung für eine Wärmepumpenheizung mit Photovoltaik? Photovoltaikanlagen werden nicht direkt bezuschusst, aber einige Bundesländer haben Förderbudgets für Stromspeicher aufgelegt.
Was spricht für den Einbau einer Wärmepumpenheizung durch den Fachbetrieb?
Erstens: Es geht einfach schneller! So kann die Installation einer Luftwärmepumpe durch den Fachbetrieb – einschließlich Entsorgung der Altanlage – bereits in wenigen Tagen erledigt sein. Warum? Installateure und Heizungsbauer sind Thermotechnik-Experten. Ein Fachbetrieb kennt alle kostensparenden, umweltgerechten Heizsysteme und die passende Wärmepumpe für Ihr Ein- oder Mehrfamilienhaus – auch als Hybrid, zusammen mit Solar, Öl und Gas. Sprich, die richtige Speziallösung zum Heizen mit Wärmepumpe je nach Leistung – wie z. B. eine Luft-Wärmepumpe bis 56 kW oder eine Erd-Wärmepumpe bis 78 kW. Ihr Installateur berät Sie umfassend bei der Wahl Ihres individuellen Systems für Neubau und Altbau – bis zur Integration ins Smart Home, wenn Sie mit Wärmepumpe heizen.
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