Wozu brauchen Wärmepumpen Strom?
Für Heizen und Warmwasserbereitung zapfen Wärmepumpen je nach Typ Wärme aus Erdboden, Umgebungsluft oder Wasser an. Ein Kältemittelkreislauf sorgt dafür, dass diese Wärme als Heizwärme zur Verfügung steht. Strombetriebene Kompressoren und Gebläse transportieren sie in alle Räume des Hauses. Die Antriebsenergie für diese Wärmeerzeugung kommt zu ca. 25 Prozent aus Strom, der Rest aus der Umwelt.
Wie hoch der Wärmepumpe Stromverbrauch ist, hängt vom Wärmebedarf des jeweiligen Gebäudes ab. Aufschluss bietet die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie benennt, für wieviel Wärme eine Kilowattstunde (kWh) Strom sorgen kann. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass mit einer Stromeinheit von 1 kWh bei dieser Wärmepumpe vier Einheiten Wärme generiert werden. Heizwärme setzt sich so zu einem Viertel aus Strom und zu drei Vierteln aus Umweltenergie zusammen. Wärmepumpen gelten ab JAZ 3 als wirtschaftlich. Grundsätzlich punktet eine perfekt dimensionierte Wärmepumpe mit gerigeren Heizkosten als andere Heizsysteme.
Wie berechnen Sie den Wärmepumpe-Stromverbrauch?
Sie möchten den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe pro Jahr berechnen? Geht mit dieser einfachen Formel:
(Heizleistung / Jahresarbeitszahl) x Heizstunden = Stromverbrauch
Wer den Wärmepumpe-Stromverbrauch kennt, berechnet die Stromkosten wie folgt:
Stromverbrauch x Kosten pro Kilowattstunde = Stromkosten
Je nach Fabrikat und Typ sind JAZ und Heizleistung unterschiedlich. Erdwärmepumpen haben im Schnitt eine JAZ von 4,0. So liegt der Stromverbrauch einer Sole-Wasser Erdwärme Wärmepumpe mit 12 kW Heizleistung und JAZ 4,0 x 2.000 Heizstunden bei ca. 8.000 Kilowattstunden im Jahr. Oder Sie versorgen ein Haus mit ca. 160 Quadratmetern Wohnfläche per Luftwärmepumpe: Mit welchem Stromverbrauch ist etwa zu rechnen? Dazu sind wieder JAZ sowie Gesamtwärmebedarf zu betrachten. Im Mittel liegt hier der Stromverbrauch bei 27 bis 42 kWh (alles darüber gilt als erhöht) den Quadratmeter – bei 160 qm also etwa zwischen 4320 kWh und 6720 kWh.
Wie viel können Sie durch eine Wärmepumpe sparen?
Der Kauf einer Wärmepumpe, besonders einer Wasserwärmepumpe oder Erdwärmepumpe, ist zunächst kostenintensiv. Eine – staatlich geförderte! – Investition, die sich trotzdem lohnt, da die Betriebskosten deutlich niedriger als bei vielen anderen Heizsystemen sind. Ist das Ziel minimalen Stromverbrauchs erreicht, spären Sie mit dem Umstieg auf eine Wärmepumpe sehr viel Geld! Allerdings ist Ersparnis indivuell und relativ, weshalb die Preise pro Kilowattstunde im Stromvergleich zu betrachten sind: Beziehen Sie z. B. Strom zu einem Stromtarif wie einem Wärmepumpentarif von 20 Cent für den Betrieb einer JAZ 4,5 Anlage, bekommen Sie die Kilowattstunde für 4,44 Cent.
Eine Lösung, die einer konventionellen Öl- oder Gasheizung – nicht zuletzt angesichts derzeit explodierender Preise für Öl und Gas inklusive CO2-Bepreisung – überlegen ist. Staatliche Förderung belohnt den Umstieg von alten, klimaschädlichen Ölheizungen auf moderne Wärmepumpen-Systeme.
Wie erreichen Sie einen niedrigen Wärmepumpe-Stromverbrauch?
Wo die Gebäudevoraussetzungen nicht stimmen, wird die modernste JAZ 4 Wärmepumpe zum Energiefresser. Gut geplant ist halb gespart! Gut, wenn die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage durch die Pumpe ohne Mühe erreicht wird, weil die Differenz zwischen der Wärmequelle – wie z. B. Erdwärme – und Wunschtemperatur – möglichst gering ist. Diese Voraussetzung ist dort am besten erfüllt, wo eine niedrige Vorlauftemperatur – z. B. von 35 Grad dank Fußbodenheizung – genügt.
Der Grund, weshalb sich Wärmepumpen im Altbau erst nach energetischer Sanierung rechnen. Es ist also von Vorteil, wenn die Temperatur der Wärmequelle bereits hoch ist: So verbraucht eine Erdwärmepumpe – verglichen mit einer Luftwärmepumpe – weniger Strom. Denn tief unter Erde herrschen auch bei Winterfrost Temperaturen von über zehn Grad. Außenluft als Wärmequelle kann hier nicht mithalten – und die Luftwärmepumpe muss richtig ackern, um die nötige Vorlauftemperatur zu liefern.
Wie erzeugen Sie den Strom für Ihre Wärmepumpe selbst?
Sie können Ihre Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren und Stromüberschüsse nutzen, um effizient zu heizen. Hier möglichst viel sparen? Mit einem Energiespeicher und ggf. einem intelligenten Energiemanager für optimale Speicherung und Verteilung! Dabei ist die Ersparnis mit der Kombination Wärmepumpe plus Photovoltaik höher als bei einer Kombination von Wärmepumpe und Solarthermie. Dabei können Sie den Wärmepumpen-Stromtarif nutzen, aber nicht immer ist diese Lösung im Stromvergleich unterm Strich günstiger, als Photovoltaik und Haushaltsstrom zu kombinieren. Rechnet sich der Wärmepumpen-Stromtarif für Sie? Lassen Sie sich besser durch den Fachbetrieb beraten.
Stromvergleich: Welcher Stromtarif für meine Wärmepumpe?
Beim Stromvergleich zeigt sich: Mit Strom zum Wärmepumpentarif können Sie eine Wärmepumpe günstiger als mit regulärem Haushaltsstrom betreiben. Preis für Haushaltsstrom von etwa 32 Cent pro Kilowattstunde (Stand 2021) ist dieser Kostenfaktor nicht ganz unerheblich. Wärmepumpenstrom rechnet sich für Energieversorger, da sie so produzierte Überkapazitäten lukrativ verwerten können. Warum ist ein Wärmepumpen-Stromtarif sonst noch günstiger als Haushaltsstrom? Zum einen, weil die Netzentgelte dafür mehrere Cent pro Kilowattstunde niedriger sind. Außerdem ist bei Wärmepumpenstrom eine um mehrere Cent geringere Konzessionsabgabe für die Nutzung der städtischen Stromleitung zu entrichten. Und weil Sie auf Ihren Strom so auch weniger Mehrwertsteuer zahlen, wird Wärmepumpenstrom für Sie spürbar günstiger als der normalen Haushalts-Stromtarif.
Warum müssen Haushaltsstrom und Wärmepumpenstrom getrennt abgerechnet werden?
Um Wärmepumpenstrom zu nutzen, benötigen Sie einen zusätzlichen Stromzähler, Zweitarifzähler genannt, um Haushaltsstrom und Strom für die Wärmepumpe getrennt abzurechnen. Dies ist notwendig, damit Energieversorgungsunternehmen das Netz regulieren bzw. entlasten können, indem sie für Wärmepumpenstrom Sperrzeiten (EVU-Sperre) von bis zu sechs Stunden am Tag verhängen. Wann und für wie lange, bestimmt der Netzbetreiber, weil dies von den jeweiligen Lastprofilen vor Ort abhängt. Dazu richtet der Energieversorger einen (kostenpflichtigen) Rundsteuerempfänger bei Ihnen vor Ort ein, um die Versorgung gezielt zu sperren bzw. wieder freizugeben. Die Jahresgebühr dafür ist Teil des Strompreises.
Eventuell ist gem. Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) auch ein Smart Meter – aus digitalem Zähler und Kommunikationsunit einzubauen. Sie rüsten Ihr Haus zum Smart Home auf? Dank Smart Meter haben Sie jederzeit einen genauen Überblick über Ihren Wärmepumpe-Stromverbrauch. Daneben kann der Messstellenbetreiber für eine Steuerbox sorgen, die die Wärmepumpe als Verbraucher tarifabhängig betreibt – so holen Sie das meiste aus Ihren Stromspeicher heraus!
Jetzt Wärmepumpe einbauen, klimafreundlich heizen und Strom sparen?
Eine Wärmepumpe kostet – aber ein durchdachter Angebots- und Stromvergleich spart! Beratung durch Heizungsfachmann oder -fachfrau für Thermotechnik informiert Sie nicht zuletzt auch zu attraktiven Fördermöglichkeiten und gibt wertvolle Tipps, wie Sie den Wärmepumpe Stromverbrauch in engen Grenzen halten. Auf
Wärmepumpe Direkt finden Sie passende Handwerker, bei Ihnen vor Ort. Einfach Anliegen schildern und unverbindliche Anfrage stellen, statt lange herumzutelefonieren: Wir leiten Ihre Anfrage direkt an unsere geprüften Fachbetriebe weiter. Anschließend erhalten Sie durch uns zeitnah bis zu fünf Angebote.So können Sie ganz in Ruhe Preise und Leistungen vergleichen – und dann den Installateur Ihrer Wahl engagieren!